Berichte von 03/2016

Bilder von den letzten Wochen :)

Dienstag, 08.03.2016

Eva und ich beim Ausreiten mit Rod Rod und ich :) Fischen bei Rod!                   mal das ganze Auto ausgeräumt um es wieder neu zu sortieren :D mal das ganze Auto ausgeräumt um es wieder neu zu sortieren :D Schnappschuss beim Autofahren kochen:) freecampen in Mitimiti - Abendessen beim Sonnenuntergang     

 

ES WAREN WUNDERSCHÖNE LETZE WOCHEN UND EIN PERFEKTES HALBES JAHR IN NEUSEELAND - DAS GRÖßTE ABENTEUER MEINES LEBENS.

back in Germany!!!

Dienstag, 01.03.2016

Jetzt bin ich schon wieder zu Hause in Deutschland, wie ich schon erwartet hatte verging der letzte Monat in Neuseeland viel zu schnell – aber war super schön!

Auf dem Weg zu Rod, hab ich auch noch mal Shimon in Kerikeri besucht für ein, zwei stunden, das war auch schön ihn noch mal zu sehen! (Bei ihm war ich ja eine Woche, direkt nach den drei Wochen bei Rod).

Dann ging die Fahrt weiter nach Mitimiti zu Rod. Das letzte Stück ist eine kurvige, enge Schotterstraße. Ich fuhr also gut gelaunt und laut zur Musik singend diese Straße entlang, da ging die Straße nach einer Kurve plötzlich etwas bergab- dadurch wurde ich wohl etwas zu schnell. Blöderweise ging es genau da um eine enge Kurve und direkt danach um noch eine in die andere Richtung – ziemlich dumm, da ich ja also gleichzeitig bremsen und viel lenken musste, eine bekannterweise unpraktische Kombination. Das Auto fing an hin und her zu rutschen und ich lenkte panisch hin und her, denn rechts ging es einen Hügel runter und links den Berg rauf und dazwischen war die Straße eben sehr schmal! Schließlich knallte ich mit der linken Seite an den Berg und blieb stehen. Mein erster Gedanke war: ok, ich lebe noch. Mein zweiter war: Verdammt, mein Auto ist bestimmt komplett Schrott!

Mit klopfendem Herzen stieg ich aus und war erleichtert zu sehen, dass „nur“ das hintere Blechteil runter hing und das Plastik beim Blinklicht einen Sprung hatte, aber sonst noch alles dran war! Rod und ein Kumpel von ihm konnten das Blech zum Glück wieder dran schrauben, sodass nur ein langer Kratzer und eine Beule im Blech zurück blieben.

 

Ich hatte mich dann auch bald von dem kleinen Schrecken erholt und konnte die Woche bei Rod wunderbar genießen – ich hatte eine super Zeit und war so glücklich wieder dort zu sein!

Diesmal war ich nicht allein mit ihm, sondern eine andere Frau, Eva, hat auch gerade bei ihm gewwooft. Wir kamen sehr gut miteinander klar und haben uns gut verstanden.

Auch ich hab wieder jeden Tag 3-4 Stunden im Garten gearbeitet, das gleiche wie damals auch. Natürlich waren wir auch wieder fischen und ausreiten, was super war! Auch das Wetter war perfekt und somit hatte ich wieder eine wunderbare Woche im Paradies.

 

Am 6. Februar dann holte ich meinen Freund beim Flughafen ab und wir verbrachten wunderschöne drei Wochen zusammen.

Anfangs waren ein paar Tage in der bay of plenty, bei Tauranga, dort gab es einen schönen langen Sandstrand an dem wir relaxen konnten.

Danach sind wir weiter nach Rotorua für einen Tag, denn dort in der Gegend gibt es eine spannende Landschaft mit Geysiren, Kraterseen, heißen Quellen und Schlammpools usw. Wir besuchten eine Art Park, wo wir eine Führung bekamen, sahen einen Geysir ausbrechen, lernten über Maori Kultur und dort gab es sogar ein Kiwihaus, mit zwei jungen Kiwivögeln, die dort versorgt werden und wenn sie groß sind wieder in die Natur gebracht werden.

Kiwis sind ja die typisch neuseeländischen Vögel die es nur dort gibt, und die vom Aussterben bedroht sind. Es ist sehr schwer sie in freier Wildbahn zu entdecken, was ich immer schade fand weil ich unbedingt mal eins live sehen wollte (sie sind immerhin das nationale Icon).

In dem Kiwihaus war es fast stockfinster, denn Kiwis sind nachtaktiv. Nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben und wir eine weile in das Gehege gestarrt haben, hatten wir sogar wirklich das Glück und sahen ein Kiwi vorbei rennen! Das hat mich total gefreut, jetzt hab ich doch wenigstens ein Kiwi noch sehen dürfen, auch wenn nicht in freier Wildbahn, aber immerhin!

 

In Waitomo haben wir eine Tour durch die Waitomo glowworm caves gebucht. Das ist eine schöne Kalksteinhöhle, durch die ein Fluss fließt. Dort sind wir am Ende mit einem Boot herumgefahren worden – und überall an den Höhlenwänden und Decken sah man Millionen von kleinen grünen Lichtern, die glowworms! Wie ein Sternenhimmel, einfach nur faszinierend und wunderschön!

 

Von Kawhia nach Raglan, beides an der Westküste der Nordinsel etwas unterhalb von Auckland, gab es eine lange kurvige Schotterstraße, die als „scenic route“ beschrieben wurde. Und tatsächlich war es eine wunderschöne Strecke, die Küste entlang, mit wunderschönen Ausblicken! Das hat uns super gefallen.

 

In der zweiten Woche wollten wir uns Zeit nehmen die Coromandel Penisular (eine Halbinsel östlich von Auckland) zu entdecken. Wir waren an ein paar schönen Stränden und Orten, doch leider hatten wir nicht so Glück mit dem Wetter wie in der ersten Woche, es war meist bewölkt und regnete oft. Daher beschlossen wir, doch nicht so lange in der Gegend zu bleiben und fuhren ins Northland, nördlich von Auckland.

Dort fanden wir einen kostenlosen Campingplatz in Kaiwaka, der sogar Dusche, Klo und Trinkwasser hatte, also alles was man braucht! Und er war auch in der Nähe von ein paar wunderschönen Stränden, wo wir dann immer die Tage verbrachten. Das Wetter war genial, sommerlich heiß, kaum eine Wolke am Himmel… Wir genossen es dort sehr!

 

Am Tag vor meinen Geburtstag sind wir dann nach Mitimiti gefahren, haben aber nicht bei Rod übernachtet, sondern dort einfach gefreecampt. Das war ziemlich cool!

Und so bin ich dann an meinem Geburtstag an diesem wunderschönen, so gut wie menschenleeren Ort aufgewacht, das erste was ich gehört habe war das Rauschen des Meeres, dann frühstücken mit Blick die lange Küste mit den Sanddünen, Sandstrand und den Bergen entlang, die warme Morgensonne im Rücken… Ein perfekter Geburtstagsmorgen!

Dann sind wir zu Rod gefahren, und verbrachten ein paar Stunden bei ihm. Sein Garten boomte mittlerweile mit Früchten und Gemüse – Trauben, Pfirsiche, Feigen, Tomaten, Salat … und vieles mehr.

Martin und ich waren ein bisschen am Strand und im Meer und bei den Pferden, Mittags lud Rod uns zum lunch ein… Der Besuch bei Rod war super, und ich war so glücklich, dass ich an diesem wunderschönen und für mich so besonderen Ort Geburtstag hatte!

Doch am frühen Nachmittag mussten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Kaiwaka machen und unsere Koffer und Rucksäcke abflugbereit machen… Aber es war ein toller und besonderer Geburtstag, denn es war ja das erste mal für mich im Sommer, ich konnte an meinem Geburtstag einfach mal ins Meer gehen und am Strand liegen… das ist schon echt cool! Und dann auch noch an diesem Ort… perfekt!!

 

Ungefähr seit Martin da war hab ich angefangen für mein Auto zu werben, hab es in Facebook Gruppen gestellt, im Supermarkt Zettel ausgehängt, „For Sale“ Schilder an die Fenster im Auto geklebt… Lange Zeit hat sich niemand gemeldet und ich bekam schon Sorge, dass ich es womöglich nicht losbekomme und dann große Verluste machen würde. Doch dann hab ich an einem Strand doch glücklicherweise einen Käufer gefunden, der es mir für 1250 Dollar (760 Euro) abgekauft hat, ich hab also sogar 150$ Gewinn gemacht! (hatte es selber für 1100$ gekauft) Das war einfach genial und ich war super happy!

 

Wir hatten den 27.2 als Übergabetermin ausgemacht, deshalb hatten Martin und ich auch nicht noch länger bei Rod bleiben können. Vormittags musste ich mich dann von meinem Auto verabschieden, das mich die letzten drei Monate begleitet hatte – es die beste Entscheidung überhaupt es zu kaufen!! Die Mutter des Käufers war sogar so freundlich und hat uns nach Auckland gefahren! Unser Flug ging aber erst am 28.2 um 8 Uhr morgens, wir hatten also noch eine Nacht – doch leider haben wir kein Hostel gefunden also haben wir beschlossen die Nacht einfach am Flughafen zu verbringen, der ja 24h offen hat.

Tagsüber waren wir also noch in Auckland, was aber nicht so spannend war. Nachmittags fing es dann auch noch blöderweise zu regnen an. Nachdem wir abends noch in Auckland essen waren, haben wir den Bus zum Flughafen genommen und uns dort eingenistet. Richtig schlafen konnten wir  dort aber natürlich nicht…

Der Flug war lange und anstrengend, denn ich konnte eigentlich nie wirklich schlafen, war also bestimmt ca. 60 Stunden ohne richtigen Schlaf wach…

Deshalb war ich auch sehr fertig als wir am Montag den 29.2 um 6 Uhr in der Früh in München landeten. Und auch aufgeregt! Meine Eltern warteten schon, sogar Schilder hat meine Mama gebastelt! Es war ein sehr schönes Wiedersehen!

Klar hätte ich am liebsten noch mehr Zeit in Neuseeland verbracht, aber jetzt ist es auch wieder sehr schön zu Hause zu sein. Es kam mir anfangs irgendwie gleichzeitig fremd, aber auch vertraut vor…das war ein komisches Gefühl!

 

Und jetzt noch mal einen Rückblick auf das gesamte halbe Jahr… ich hab eigentlich gar keine Worte es zu beschreiben. Ich hab so viel erlebt, neue Erfahrungen gemacht, viele nette und inspirierende Leute kennen gelernt, wunderschöne Orte entdeckt, durfte die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Neuseeländer in so vielen verschiedenen Situationen kennen lernen, habe gelernt mit neuen Herausforderungen des Alleine-zurecht-kommens umzugehen, mir die Fremde zur Heimat zu machen. Und so viel mehr, wofür ich keine Worte habe. Aber es sind Lebenserfahrungen die mir für immer bleiben, und die all das viele Geld - jeden Cent - wert waren!

Ich habe eigentlich alle Formen des Reisens ausprobiert: mit dem Bus, hitchhiken, selber Auto fahren, ich habe gearbeitet für Unterkunft und Essen (wwoofing), ich bin auch einfach mal nur herum gereist, ich habe eine bezahlte Arbeit gehabt… Alle Formen und Möglichkeiten die ich probiert hab waren für sich super und besonders, und ich bin froh dass ich alle ausprobieren konnte!

Vor allem seit dem ich das Auto hatte und eigentlich nur gereist bin, hab ich gemerkt wie teuer das Leben schon ist, ich musste ja das Essen für mich zahlen, das Benzin, andere Kosten wie Wäscheautomaten, öffentliche Duschen, Campingplätze… dadurch dass ich ja alle Lebensunterhaltkosten selber zahlen musste, schätze ich jetzt auch viel mehr das Leben zu Hause bei meinen Eltern, wo ich das alles ja noch bezahlt bekomme, nehme nicht mehr alles für so selbstverständlich hin…

Ich habe ja auch seit dem Auto relativ einfach gelebt, mein Auto, ein kleiner Raum, war gleichzeitig Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad. Es waren auch natürlich nicht die gemütlichsten Nächte von der Matratze her, vor allem auch beim Camp wo ich in der blueberryarbeitszeit gewohnt hab, hab ich ja recht einfach gelebt… das hat mir aber auch irgendwie gut gefallen, ich kam gut damit klar, und dadurch schätze ich auch noch mal mehr was ich zu Hause hab, das ist schon fast Luxus!

Wie gesagt…ich hab so viel neues Erleben dürfen in dieser Zeit – ich werde diese Zeit nie vergessen!!!

 

An der Stelle auch ein großes Danke an alle die mich unterstützt haben, meine Eltern die mir das Geld geliehen haben und vor allem meine Mama die sich sehr viel Zeit genommen hat mit mir alles vorzubereiten, danke an meinen Freund, der mich unterstützt hat obwohl es schwer ist, sich eine so lange Zeit nicht zu sehen, danke an alle die immer meinen Blog verfolgt haben, danke für all eure lieben Kommentare und euer Interesse an dem was ich erlebt habe!!!

Mir hat es auch immer Spaß gemacht diese Einträge zu schreiben und meine Erlebnisse mit euch zu teilen!

In diesem Sinne…

Eure Leonie  : )

 

ps. Fotos folgen natürlich noch ;)