den süden erkundet :)

Mittwoch, 16.12.2015

So jetzt meld ich mich mal wieder, diesmal von queenstown!

Ich verbrachte noch eine zweite Nacht an diesem kostenlosen Campingplatz in Christchurch.
Am Mittwoch Vormittag bin ich dann Richtung Süden gestartet. Ich hatte mit meiner tollen Camper App auf dem Handy schon einen weiteren kostenlosen Campingplatz ausfindig gemacht, in der Nähe von Timaru.
Dort kam ich am frühen Nachmittag an. Es war einfach eine kleine Rasenfläche am Meer neben ein paar Häusern, umgeben von weiten Feldern und Farmen. Landschaftlich könnte es auch Deutschland oder Frankreich oder so gewesen sein, war aber trotzdem sehr schön da und hatte eine friedliche Atmosphäre. Die Sonne schien warm und es war wie im Sommer, deshalb hab ich meine Shorts angezogen und mich auf die Isomatte in die Sonne gelegt, herrlich.

Ich bin dann noch eine Broschüre durchgegangen über die sogenannte Southern scenic Route. Das ist eine Route die von Dunedin nach Queenstown führt an vielen tollen Orten vorbei. In der Broschüre sind alle Attraktionen und 'Geheimtipps' eingezeichnet und kurz beschrieben. Ich hab mir schon mal überlegt wo ich alles einen Abstecher hinmachen will und welche kleinen Tracks ich machen will.

Nachmittags hab ich dann noch einen zwei stündigen schönen Spaziergang an den Feldern und Farmen vorbei gemacht.
Am Donnerstag bin ich dann zu einem nächsten free Campingplatz gefahren, kurz vor Dunedin. Auf dem weg hab ich noch halt in Timaru gemacht und an einer picknickstelle am Meer, wo ich Mittagessen gegessen hab - direkt am Meer, das ist schon echt cool!

Am späteren Nachmittag kam ich dann am Campingplatz an und bin noch zwei Stunden am Strand spazieren gegangen und hab die warme Sonne und den tollen Blick genossen.
Abends hab ich mir noch einen plan für den nächsten Tag überlegt, denn da wollte ich von Dunedin aus die Southern scenic Route starten.

Freitag ging's dann los nach Dunedin.
Bei der Otago Penisula (Halbinsel bei Dunedin) gibt es die sandfly bay, wo es heißt dass man manchmal -aber eher abends- die yellow eyed penguins sehen kann!
Da wollte ich als erstes hin, musste mich aber erst mal durch die große Stadt und den Verkehr durchquälen, was ja nicht soo wild wäre wenn ich den weg wüsste. Aber weil ich keinen Navi hab muss ich ständig stehen bleiben und auf die Karte schaun. Hab aber dann doch schließlich den richtigen Weg gefunden. Als ich an die Straße kam wo sandfly bay angeschrieben stand - war genau diese Straße natürlich gesperrt!
Ich fragte dann jemanden ob ich irgendwie anders hinkommen kann, und der meinte es gibt zwar nen anderen weg aber der ist recht lang und es ginge schneller zu laufen. Also hab ich mein Auto oben auf dem Hügel stehen gelassen und bin ne halbe Stunde runter zur Bucht gelaufen. Von dort wären es noch mal 40min Walk zu der Stelle gewesen wo man die Pinguine eventuell sehen könnte, aber da hab ich eine andere Reisende getroffen, die die längere Strecke mit dem Auto hergefahren war und meinte sie könnte mich ein Stück mitnehmen. Und da die Wahrscheinlichkeit auf Pinguine zu treffen eh nicht sehr groß war da sie ja meistens eher Abends aus ihren Höhlen kommen, hab ich das Angebot angenommen.

Als nächstes bin ich wieder durch die Stadt gefahren zur baldwins street. Und das ist nicht irgendeine Straße, sondern sogar die steilste Straße der Welt! Ich bin sie nach ganz oben gelaufen, und von oben sah die Straße aus wie eine Achterbahn! Echt krass, diese Straße. Ein paar Leute sind sie mit dem Auto nach oben oder unten gefahren, was jedes mal ein hingucker war, ich hab mich aber nicht getraut sie selbst nach oben zu fahren, ich hatte sorge dass das mein altes Auto nicht mehr packt :D

In der Nähe war der Signal Hill, den bin ich rauf gefahren und von dort hatte man ne tolle Sicht auf ganz Dunedin und die otago penisula!

Mein nächster Programmpunkt war der tunnel beach, in der nähe von Dunedin. Da ging es vom Parkplatz auch erst mal ne halbe Stunde runter zu den Klippen, und die sahen echt beeindruckend aus! Wie die senkrechten felshänge ins Wasser abfallen und die wilden Wellen dagegen klatschen... Ein bisschen wie an der Westküste, hatte sowas an der Ostküste gar nicht erwartet! Und dann ging dort ein schmaler Tunnel, der einfach in den Fels gehauen war nach unten zu einem kleinen Sandstrand! Diese Mini bucht war von den ganzen senkrechten felshängen umgeben, dh. Man konnte gar nicht anders dorthin gelangen als durch diesen Tunnel! Das war echt cool!

Die Southern scenic Route ist immer ausgeschildert, und führt manchmal gar nicht den Highway entlang, sondern kleinere Straßen.
Z.B nach dem Tunnel beach führte die Strecke direkt am Meer entlang, an süßen kleinen Ortschaften und tollen Aussichtspunkten vorbei, die Strecke war wirklich wunderschön!

Als nächstes wollte ich einen Abstecher machen, ab von der Southern scenic Route, zu den Sinclair wetlands. Das ist ein riesiges Sumpf/moorgebiet mit entsprechender Vegetation und soo vielen Vögeln. Ich bin ne halbe Stunde einen der kleinen Tracks durchgelaufen. War mal was anderes, landschaftlich!

Danach hab ich noch einen Abstecher zum "whale fossil lookout" gemacht. Es war nicht soo krass wie ich's mir erwartet hab, man konnte halt ein paar Abdrücke von wal-/ Delfinknochen und ne ganz interessante Infotafel dazu sehen.

Als nächstes ging's nach kaka Point (JA, der Ort heißt wirklich so, haha), wo ich eine tolle Aussicht auf die weite Sandstrand bucht hatte.
Dort gabs auch den "Nugget Point" und die roaring bay. Beim Nugget Point war noch mal ne Aussichtsplattform, mit fantastischenm Blick auf das weite Meer und die bewaldeten Hügel und Berge (es wurde immer hügeliger und bergiger je weiter südlich ich kam), und grad in der Abendsonne - es war nämlich schon 7 - hatte das ne ganz tolle Atmosphäre.
Und bei der roaring bay hieß es, könnte man manchmal diese Pinguine sehen, und es war ja jetzt auch abends, also die zeit wo die Wahrscheinlichkeit am größten ist einen zu sehen!
Es ging einen kleinen Pfad runter zu einer "versteckhütte", mit paar Fenstern wo man runter auf die Bucht sehen konnte ohne die Pinguine zu stören. Es waren schon viele Leute da - und tatsächlich: da stand der kleine Pinguin! Diese Art ist sehr klein (und selten), und da man ja etwas weiter weg war und ich leider kein Fernglas hatte sah ich nicht viel mehr als den körperumriss, aber ich war trotzdem total happy! Und dann kam sogar noch ein zweiter aus der Höhle und ist zum Meer gewatschelt, das sah so süß aus!

Ich hatte eigentlich noch paar Programmpunkte auf meiner Liste gehabt, aber es war schon zu spät, also beschloss ich diese auf den nächsten Tag zu verschieben.
Ich hatte mir schon wieder im Vorraus einen Campingplatz rausgesucht, diesmal war's einer für 6$ in die Vertrauenskasse, da es keinen kostenlosen in der Gegend gab. Man musste auch erst noch mal ne Weile über Schotter fahren, aber es hatte sich gelohnt! Der Platz lag in einer wunderschönen Bucht, direkt am Meer!
Ich kam erst um 9 an und musste ja noch essen und für den nächsten Tag planen.
Dieser erste Tag der Southern scenic Route war sehr voll - aber super schön! Vor allem hat den ganzen Tag die Sonne geschienen, da war ich echt dankbar für!

Auch der zweite Tag war vom Wetter her super: ich bin aufgewacht und hab als erstes diese wunderschöne Bucht im Sonnenlicht gesehen, wow!
Als erstes bin ich zu den purakaunui falls gefahren, die dort in der Nähe waren, ein sehr schöner Wasserfall!
Danach bin ich wieder ein Stück zurück nach Owaka gefahren, in dessen Nähe noch 3 Sachen waren die ich eigentlich am Tag davor vorgehabt hätte aber wozu die zeit nicht mehr gereicht hatte.

Zuerst bin ich zur Surat bay, denn es hieß in meiner Broschüre, dass man da Seelöwen sehen kann! Und tatsächlich hatte ich Glück und hab insgesamt 3 Seelöwen gesehen, die da am Strand in der Sonne gechillt haben! Die waren wirklich sehr süß!

Ich bin dann noch ne Stunde am Strand spazieren gegangen, ich liebe Strandspaziergänge.
In der Nähe, pounawea hab ich auch noch einen 20 minütigen ganz netten Walk durch den Wald gemacht.

Als nächstes bin ich zur jacks bay gefahren, von wo man noch mal 20min zum jacks blowhole laufen konnte. Das ist quasi ein großes sehr tiefes loch einfach im Boden, 200 Meter im Inland vom Meer entfernt, da hat sich das Meer einfach einen Tunnel durch den Fels gegraben! Ähnlich wie bei den pancake Rocks nur viel größer und tiefer. Echt beeindruckend!

Danach bin ich zu den Matai falls gefahren/gelaufen, das waren eigentlich zwei Wasserfälle, klein aber fein.
In Papatowai bin ich noch mal ne Stunde am Strand und bisschen durch Bush spazieren gegangen.
Vorbei am Florence lookout Point von dem man eine hervorragende Sicht hatte, ging es dann weiter zu den McLean falls (ja, ich liebe Wasserfälle). Vom Parkplatz ging's noch mal ne halbe Stunde durch Bush/Wald (ich liebe bushwalks, wenn's so regenwaldartig ist...das find ich voll cool) zu dem wieder sehr schönen Wasserfall.

Ich hatte mir schon wieder einen nächsten kostenlosen Campingplatz ausfindig gemacht, bei der porpoise bay (wo man Delfine sehen kann) und curo bay (wo man diese Mini Pinguine sehen kann).
Es war schon abends, deswegen bin ich zur curo bay, denn abends ist ja die beste zeit um Pinguine zu sehen. Und ich hab wieder einen kleinen süßen Pinguin gesehen, was hab ich für ein Glück, hab mich voll gefreut!
Aber Delfine hab ich keine gesehen. Und plötzlich fing es dann auch an zu gewittern, deshalb bin ich dann schnell zum Campingplatz gefahren.

Am nächsten morgen bin ich noch mal zur porpoise bay und diesmal hatte ich super Glück und hab gleich mehrere Delfine gesehen, und nicht nur flossen, sondern auch den ganzen (kleinen) Körper, denn sie sind oft diesen typischen delfinsprung aus dem Wasser gesprungen! Ich war so happy!

Jetzt hab ich alles gesehen was ich mir erhofft hab (bis auf Wale): robben, Seelöwen, Pinguine und Delfine! Und alles wilde, frei lebende Tiere, das ist was ganz anderes als sie im Zoo zu sehen! Ich bin echt so glücklich!

Dafür war das Wetter nicht ganz so toll, es gab zwar immer mal wieder Sonne, aber alle gefühlte 5 Minuten hat's angefangen heftig zu regnen, manchmal sogar zu hageln, zwar auch nicht lang oft, aber so konnte man das Wetter irgendwie gar nicht einschätzen. Außerdem war den ganzen Tag ein heftiger, eiskalter Wind, was es richtig ungemütlich gemacht hat draußen zu sein.

Nach den Delfinen bin ich weiter gefahren zum slope Point, das ist der am meisten südliche Punkt von Neuseeland! In der Nähe war der waipapa Point, dort hab ich sogar noch mal einen Seelöwen gesehen, der auch richtig rumgelaufen ist, das war cool!

Danach bin ich nach Invercargille, die südlichste Stadt. Dort hab ich erst ne öffentliche Dusche aufgesucht und bin dann noch in die Bücherei für Internet.
Dort hab ich über Facebook etwas schreckliches gefahren: Nicole (mit der ich unter anderem in Takaka community garden zusammen gewwooft hab - hab auch Bilder von ihr in meinem Blog (die blonde junge Frau) ist vor paar Tagen bei einem kletterunfall hier in Neuseeland gestorben! Das hat mich sehr geschockt und betroffen, da wir ja vor gar nicht so langer zeit noch zusammen zeit verbracht haben und ich sie echt mochte!

Nach Invercargille hab ich noch nen Abstecher zur cosy nook gemacht, eine sehr nette kleine Bucht.
Am frühen Abend kam ich dann beim nächsten kostenlosen Campingplatz an. Dort gibt es eine kleine insel, auf die man sogar drauf kann wenn Ebbe ist, und es war auch grad Ebbe als ich kam! Der Platz lag direkt am Meer in einer schönen Bucht, einfach toll.

Am nächsten Tag, Montag, war das Wetter wieder etwas besser, nur ein oder zwei mal hat's bisschen geregnet, ansonsten war's bewölkt oder teilweise sonnig!
Ich bin zuerst bei einer viewing Platform stehen geblieben (McCracens Rest), von wo man noch mal ne tolle Sicht auf die weiten Sandstrände zu beiden Seiten hatte. Danach ging nämlich der Highway weg vom Meer, Richtung Inland nach Norden. Von Tuatapere bin ich aber noch mal ne Abzweigung zum bluecliffs beach abgefahren, und weil das Wetter grad ganz gut war hab ich noch mal einen (fürs erste letzten) einstündigen Strandspaziergang gemacht.
Dann bin ich wieder nach Tuatapere und weiter in den Norden nach Clifton. Dort hab ich mir kurz die Clifton Suspension Bridge angeschaut, die längste hölzerne Brücke in Neuseeland.
Danach bin ich noch kurz zu den Clifton caves, eine große kalksteinhöhle. Aber es wurde recht gleich sehr eng, tief und Stockduster und meine Taschenlampe war überhaupt nicht hell und ich hab fast nichts gesehen, deshalb bin ich wieder umgekehrt.

Als ich wieder auf den Highway nach Manapouri abbog stand da plötzlich ein Hitchhiker und ich bin natürlich gleich stehen geblieben! Seit ich das Auto hab, hab ich gehofft dass ich mal einen Hitchhiker mitnehmen kann, einfach weil ich ja selber schon die Erfahrung gemacht hab und mal selber diejenige sein wollte, die dem Hitchhiker hilft, also die Erfahrung anders rum machen und demjenigen auch noch weiterhelfen! Deswegen hab ich mich sehr gefreut dass ich endlich mal die Chance dazu hatte!
Auf der einstündigen Fahrt nach Te Anau haben wir uns ganz nett unterhalten, und es war eigentlich auch mal cool Begleitung beim fahren zu haben und zu reden!
Die Strecke war außerdem wunderschön weil sie direkt auf die gewaltigen Berge des Fjordlands zuführte!

In Te Anau bin ich noch ne halbe Stunde am sehr schönen See entlang gelaufen, hab dort dann Mittagessen gemacht und bin dann noch den Anfang des Kepler great Walks (eine Stunde) am See entlang gelaufen, was sehr schön war.

Danach bin ich zu einem Campingplatz etwas nördlich von Te Anau gefahren, der auch am See lag, dort war es wunderschön!
Denn der See ist von diesen tollen Bergen umgeben was einfach schön ausschaut.

Gestern, Dienstag, bin ich dann von Te Anau nach Queenstown gefahren. Hab aber noch einen Abstecher zu den Mavora lakes gemacht (37 km Schotterstraße!), wo ich nen kleinen Walk gemacht hab. Es war sehr schön da, denn die zwei kleinen Seen waren von Wald und den mächtigen Bergen umgeben.
Gerade als ich wieder am Auto ankam, fing es an heftig zu regnen und es regnete immer noch als ich in Kingston ankam, die Stadt am südlichsten Punkt des großen lake wakatipu, an dem auch Queenstown liegt, weiter nördlich.

Die Strecke von Kingston nach Queenstown war total schön, links der große schöne See und rechts ragen die mächtigen Berge hoch, mit ihren zerklüfteten Spitzen, und auch die Berge auf der anderen Seite des Sees sahen toll aus. Es hörte nämlich auch langsam auf zu regnen und die Sonne kam teilweise raus!

Kurz vor Queenstown bin ich noch ne Stunde am See spazieren gegangen, denn jetzt hatte es ganz aufgehört zu regnen und die Sonne schien warm, dazu diese atemberaubenden Blicke...einfach herrlich.

Es war schon 7 als ich weiter fuhr, durch Queenstown das eigentlich ganz nett ist, etwa 15min entfernt zu dem billigsten Campingplatz für 10$ den es hier gibt, kostenlose gibt es leider keine. Aber der Platz ist groß und wirklich schön, der Blick auf den See und die Berge die ihn umgeben ist wundervoll!

Heute hat es immer wieder leicht geregnet, aber ich hab trotzdem ne kleine Wanderung hoch auf einen kleinen Berg gemacht wovon man eine tolle Sicht auf den großen See hatte und auf Queenstown. Mit besserem Wetter wär der Ausblick sicher noch geiler gewesen, war aber trotzdem ganz schön.
Bin dann auch noch bisschen durch Queenstown gelaufen und hab noch nen Spaziergang durch den Park dort am See gemacht.

Noch ein kurzes Fazit zu der Southern scenic Route: es war einfach richtig toll, hab so viel gesehen und erlebt in den 5 Tagen, und ohne diese Broschüre hätte ich die meisten versteckten wunderschönen Orte gar nicht entdeckt!
Jetzt geht's wieder Richtung Westküste. :)

Leonie