mal wieder ne kleine planänderung :)

Sonntag, 06.12.2015

Ich bin's schon wieder :)

Ich hab bei westport noch einen guten Platz fürs Freedom Camping gefunden, direkt am Meer - voll super.

Am Donnerstag bin ich mittags zur seal colony gefahren, das ist 20 min von westport entfernt. Da kann man von einer Platform hinunter auf die Felsen blicken wo eine frei lebende Robben Gruppe sich angesiedelt hat. Zuerst hab ich die robben gar nicht gesehen da sie so eine ähnliche Farbe haben wie die Felsen und es auch ein bisschen weit weg war, aber je länger man hingeschaut hat, desto mehr hab ich entdeckt - so süß! Außerdem bin ich dann noch einen kleinen Track, etwa 1,5h an der Küste entlang gelaufen, das war sehr schön, vor allem weil es auch aufgehört hat zu regnen. Und diese zackigen und wilden Felsen die aus dem Meer ragen und die steilen Hänge nach unten zum Meer, das sieht einfach toll aus.

Nachmittags bin ich noch etwas weiter Richtung Süden gefahren, nach Punakaiki. Dort gibt es die besagten sog. Pancake Rocks und blowholes. Das ist eine ganz bizarre felsformation, wo sich das Meer unter den Felsen seinen weg gebahnt hat und durch einige Löcher (blowholes) nach oben schießt, wie ein Geysir. Zumindest manchmal und nur bei High tide. An diesem Tag, Donnerstag, war High tide um halb 6. ich kam in Punakaiki an und bin erst mal in den visitor Center. Dann wollte ich um 5 eigentlich zu den pancake Rocks, die gleich gegenüber sind, da gibt es einen kleinen netten 20 minütigen Rundgang, aber es hat so stark geregnet dass ich noch bisschen gewartet hab. Als es schwächer wurde, bin ich dann noch hingegangen. Die pancake Rocks sind einfach nur beeindruckend, so verrückte felsformen hab ich echt noch nie gesehen! Einfach Crazy! (Die sind schwer zu beschreiben, deswegen stell ich bald einfach paar Bilder rein)
Allerdings schoss nur recht wenig Wasser aus den blowholes, aber wenigstens hab ich kleine gesehen. Aber die pancake Rocks an sich sind schon so faszinierend!

Ich war insgesamt ne Stunde dort, dann bin ich zu einem Parkplatz ein km entfernt gefahren, wo self contained Autos, also Wohnmobile, frei stehen dürfen (an solchen Plätzen Bin ich ja bisher auch schon mal gestanden und es wurde nie kontrolliert). Hier stand jetzt aber extra noch ein großes Schild, dass wenn man nicht self contained ist, wie ich, man 200$ strafe zahlen muss und dass täglich kontrolliert wird! Das hat mir schon etwas Angst gemacht aber da ich nicht wusste wo ich sonst hin soll, bin ich trotzdem einfach da geblieben und hab einfach gehofft dass niemand kommt. Und ich hatte auch tatsächlich Glück!

In der Nähe von Punakaiki gibt es so einen "greenstone carving workshop", also wo man aus Jade sich selber ein Schmuckstück "schnitzen" kann. Die Wettervorhersage für Freitag war ganz gut, deswegen wollte ich den Tag nutzen um die Gegend bisschen zu entdecken. Für Samstag war aber wieder regen angesagt, deswegen dachte ich mir, könnte ich den Kurs doch da machen, denn bei schlechten Wetter macht's ja nichts drinnen zu sein. Außerdem soll der Highway nach greymouth (noch etwas weiter im Süden) einer der schönsten der Welt sein, von der Landschaft her, und die Strecke wär dann natürlich toll bei besseren Wetter zu fahren. Das heißt es wär perfekt den schlecht angesagten Samstag für den workshop zu nutzen!

Freitag morgen bin ich also zum visitorcenter und die haben für mich angerufen ob der Typ den workshop auch am Samstag macht, und das tat er tatsächlich! Also stand der plan fest.
Das hieß ich würde den ganzen Tag, Freitag, in Punakaiki verbringen und auch noch mal dort schlafen (und hoffen dass niemand kontrolliert).
Das Wetter wurde wirklich ganz schön, die Sonne kam raus und es wurde relativ warm.
Ich bin noch mal zu den pancake Rocks gegangen, die jetzt so im Sonnenlicht gleich noch faszinierender aussahen.
Danach hab ich einen 1,5 stündigen Track in den paparoa national Park gemacht, der hier gleich ist. Der ging am Fluss entlang, dieser läuft zwischen zwei steilen felshängen hindurch, unten noch bewachsen mit Palmen und Regenwald und so, und wenn's dann senkrecht nach oben geht, nur noch Fels bzw in felsritzen oder Nischen noch so buschdinger. Das sah echt beeindruckend und toll aus! Überhaupt gibt es hier überall, auch an der Straße entlang, diese steilen teilweise bewachsenen felshänge und irgendwie faszinieren die mich, die sehen total cool und toll aus!
Am Nachmittag bin ich noch am Strand spazieren gegangen und hab eine Stelle entdeckt wo man mit dem Auto hinkommt und wo kein "no Camping" Schild steht, und hab beschlossen diese Nacht dort zu verbringen.

Am Freitag war High tide um halb 7, deswegen bin ich da noch mal zu den pancake Rocks gegangen. Diesmal hab ich zumindest etwas größere blowholes gesehen, bzw das Wasser ist halt bisschen höher aus den löchern hoch gespritzt.
In der Nacht hat zum Glück wieder niemand kontrolliert sodass ich einfach kostenlos am Strand campen konnte. Abends hab ich sogar noch nen schönen Sonnenuntergang zu Gesicht bekommen!

Gestern, Samstag, bin ich um 7 aufgestanden (das ist so meine gewöhnliche aufstehzeit geworden in nz) und war um halb 8 wieder bei den pancake Rocks, weil da High tide war (ihr merkt, diese Felsen haben mich echt irgendwie beeindruckt, ich war insgesamt vier mal dort!) und diesmal hat das Wasser noch höher aus den löchern gespritzt, hat sich also gelohnt noch mal her zu kommen! Auf bilden im Internet sieht man das Wasser zwar noch höher spritzen, wie ein Geysir, so große hab ich leider nicht gesehen, aber fast. ;) war auf jeden fall cool.
Dann hab ich mich auf der öffentlichen Toilette umgezogen und mein Geschirr gewaschen.
Vormittags bin ich noch zu einer Höhle gegangen, die da auch noch in der nähe ist, da konnte man sogar relativ weit reingehen, dass es schon schmal wurde und man sich bücken muss und eine Taschenlampe bracht weil es sonst Stockduster ist. War ganz cool da.

Um 1 hat dann der workshop begonnen. Ich dachte erst das wär so ein größerer workshop mit mehreren Leuten, aber ich war die einzige und der Typ macht das auch nur bei sich zu Hause in seiner kleinen etwas heruntergekommenen Werkstatt. Hat mich aber nicht gestört, im Gegenteil ich fands sogar besser weil es einfach persönlicher war und er sich quasi nur um mich gekümmert hat und nicht um viele gleichzeitig. Ich hatte mir davor schon ein Motiv überlegt und vor jedem Arbeitsschritt hat er mir gezeigt wie es geht, und dann mich machen lassen. Und so wurde schritt für Schritt innerhalb von 5 Stunden ein richtig schönes Schmuckstück, dass ich jetzt als Kette tragen kann! Ich bin so glücklich damit, es hat total Spaß gemacht und es ist wirklich sehr schön geworden!! (Fotos folgen bald)
Der Kurs hat zwar 100$ gekostet und ich hab erst wirklich gezweifelt ob ich das machen soll weils wirklich teuer ist, aber jetzt bin ich so froh es gemacht zu haben, denn:
1. es ist ein Schmuckstück dass ich für immer tragen kann und was mich für immer an Neuseeland und diese geile zeit die ich hier erleben darf, erinnern wird!
2. die Form hab ich mir selber ausgedacht und hat auch symbolischen Wert für mich (erklär ich dann im Zusammenhang mit dem Bild)
3. es ist von mir selbst gemacht und hat damit noch mal mehr persönlichen Wert
4. es ist Jade direkt aus Neuseeland, auch greenstone genannt, und der hat bei den Maoris eine traditionelle und auch spirituelle Bedeutung! Rod hat mir damals viel drüber erzählt und seitdem dachte ich mir schon dass es cool wär auch einen greenstone zu haben!
Und 5. ist es einfach das beste Erinnerungstück was ich von Neuseeland haben kann!
Das Geld hat sich auf jeden fall rentiert!

Außerdem hab ich ihn dann noch gefragt ob es da in der Nähe einen guten Ort zum Free campen gibt, und er hat mir tatsächlich einen guten Platz, Wieder direkt am Strand gezeigt! Einfach nur cool!

Ich hatte ja eigentlich vorgehabt die West Küste runter zu fahren bis ganz in den Süden und dann die Ostküste wieder hoch. Doch jetzt hab ich meinen plan geändert, denn es soll auch die nächsten Wochen hauptsächlich regnerisch bleiben an der Westküste, und da das glaub ich der Ort sein wird der mir von der Südinsel am besten gefallen wird und wo ich am meisten zeit verbringen will (die Ostküste ist eher flaches farmland, also landschaftlich nicht soo besonders), fänd ich es schade wenn's dann nur regnet. Deswegen hab ich beschlossen von greymouth über den Arthur's Pass rüber nach Christchurch zu fahren, dann die Ostküste nach unten und die Westküste wieder nach oben! Denn dann ist es schon mehr Sommer hier! Es soll zwar sowieso ein "wet summer" werden, dh. Es ist nicht gesagt dass ich dann wirklich besseres Wetter hier habe, aber zumindest besteht die Chance.

Heute Vormittag bin ich also von barrytown nach greymouth gefahren, wo ich gerade bin, die Strecke war wirklich sehr schön! Nacher werde ich weiter zum Arthur's Pass fahren.

Ach, und schönen Nikolaus an euch!:D

Leonie