rückblick auf die letzen wochen :)

Mittwoch, 27.01.2016

So nun melde ich mich mal wieder, diesmal von der Fähre aus, es geht für mich nämlich (leider) schon wieder zurück auf die nordinsel!

Aber jetzt erst mal noch zu meinen letzten Wochen im Camp und in der Arbeit.
Wenn es am morgen nicht zu nass (durch Regen oder Raureif) war hat ein normaler Arbeitstag für mich um 8 Uhr begonnen. Wir arbeiteten bis 10, dann gab es eine kleine Pause, die sogenannte "smoko" (für die die Rauchen) wo's Tee und Kaffee und manchmal paar Kekse gab.
Danach arbeiteten wir weiter bis halb 1, wo's dann eine halbe Stunde lunchbreak gab. Um 3 gabs noch mal eine kurze "smoko" und um 5 war Feierabend.
Die päuschen waren immer ganz nett weil wir alle zusammen saßen und einfach gequatscht haben.
Es arbeiten dort einige Kiwis (neuseeländer), 3 ältere Erwachsene (sogar eine 70jährige!) und 8-10 Jugendliche die das als ferienjob machen. Und sonst ein paar Franzosen, ein anderes deutsches Mädchen und eben ich.
Die waren alle total nett und es war immer ne lockere Atmosphäre.
So wars eigentlich immer ganz schön in der Arbeit.
Nur an heißen Tagen war es echt anstrengend den ganzen Tag in der prallen Sonne zu stehen sodass ich dann abends schon recht geschafft war.

Es hätte die Möglichkeit gegeben dass ich dort auf deren Gelände parken und schlafen darf, sogar die Küche und das Bad (und Dusche) benutzen darf, und das alles kostenlos! Die paar Franzosen haben z.B. dort gewohnt und ich hätte das Angebot wahrscheinlich auch angenommen, aber ich hatte mich inzwischen schon so im Camp eingelebt und die Leute dort eben kennengelernt und dieses einfachere Leben gefiel mir eben grad ganz gut deshalb bin ich dort geblieben.

Irgendwann haben wir nämlich angefangen unser eigenes frisches leckeres Brot zu backen (in den Supermärkten findet man eigentlich nur labbriges weißes Toast), das hat richtig Spaß gemacht!
Ich hab natürlich auch oft blaubeeren mitgebracht und an alle verteilt und blueberry bread gebacken!

Außerdem hab ich mir so mein eigenes kleines "Camp" aufgebaut, also einfach ein paar Stöcke um mein Auto aufgestellt wie ein Gartenzaun und Bettlaken dazwischen aufgehängt damit keine neuen Camper meinen Platz wegschnappten ;) und hab mir eine alte Kiste geholt und zum Tisch umfunktioniert.
Ich hatte also wirklich eine tolle zeit da im Camp und in der Arbeit die letzten Wochen!

Letzten Samstag (23.1) hatte ich meinen letzten Arbeitstag was ich schon bisschen schade fand weil es mir eigentlich recht gut da gefallen hatte und gern noch länger geblieben wäre. Außerdem war ich inzwischen immer schneller im pflücken geworden! Und die blaubeeren waren teilweise die größten die ich je gesehen hab, so große findet man normal nicht im Supermarkt! (Und lecker waren die...!)

Am Sonntag war ich dann noch ein letztes mal in motueka und bin dann am frühen Nachmittag aufgebrochen und Richtung blenheim gefahren.
Ich war schon bisschen traurig als ich vom Camp losfahren musste, dort war ich schließlich insgesamt 3,5 Wochen gewesen, sogar etwas länger als ich bei Rod damals war!
Das ist also der Ort wo ich die längste zeit am Stück war insgesamt in meiner zeit in Neuseeland!
Davor beim reisen war ich ja jeden Tag woanders, daher fühlen sich 3,5 Wochen für mich echt lang an!
Und öfters wenn ich z.B abends von motueka zurück ins Camp gefahren bin hab ich mich beim Gedanken erwischt "jetzt aber ab nach Hause".

Oder was auch irgendwie ein cooles Gefühl war, war sich in motueka und Umgebung immer besser auszukennen, die kurvigen Straßen immer sicherer zu fahren weil ich wusste wann eine starke Kurve kommt oder so, und manchmal hab ich z.B in motueka auf der Straße oder im Supermarkt irgendwelche Leute getroffen die ich kannte von der blueberry Farm oder vom Camp...
Ich wäre wirklich sehr gerne noch länger dort geblieben!

Aber was es mir auch leichter machte zu gehen war, dass all die Franzosen mit denen ich mich so bisschen angefreundet hatte und halt meistens abends zusammen saß, dass die auch an diesem Sonntag/Montag abgefahren sind um weiter zu reisen. Und ohne die wäre das Camp nur halb so cool gewesen!

Für den Dienstag hatte ich nämlich etwas gebucht was ich von Anfang an unbedingt machen wollte: eine Delfin Tour wo man mit ihnen schwimmen kann!
Das war in kaikoura, ein Stückchen die Ostküste runter.
Ich hatte die früheste Tour, um 5:30 gebucht, da das die tollste sein soll weil man in den Sonnenaufgang fährt und es da noch ruhiger ist und so.
Ich hatte auf einen kostenlosen Platz übernachtet der etwa ne halbe Stunde von kaikoura entfernt war, also musste ich schon um viertel nach 4 aufstehen! Aber das hat sich absolut gelohnt.

Zuerst haben wir die komplette Ausrüstung bekommen und angezogen: neoprenanzug, flossen, Schnorchel und so ne Art "neoprenanzug für den Kopf".
Um ca 6 waren wir mit dem Boot auf dem Meer und - wow! Wir bekamen einen wunderschönen Sonnenaufgang zu sehen! Das Gebirge im Hintergrund das kaikoura umgibt wurde orange-Gold beschienen, die Wolken wurden in wunderschönes licht getaucht und die Sonne kam hinter dem Horizont hervor... Ich bin so glücklich gerade noch rechzeitig den Platz für die frühe Tour bekommen zu haben!
Auch die Crew meinte, so einen schönen Sonnenaufgang und Morgen bekommen sie nicht immer!

Eine halbe Stunde ungefähr sind wir mit dem Boot die Küste entlang gefahren auf der Suche nach den Delfinen. Es ist eine ganz kleine Art aber man findet sie in Gruppen bis zu Hunderten von ihnen!
Irgendwann haben wir auch so eine Gruppe entdeckt und durften alle (ca 15-20 Leute) ins Wasser springen!
Ich hatte erwartet dass das Wasser total kalt sein würde, so an Füßen z.B., aber war's überhaupt nicht!
Kaum war ich im Wasser sah ich auch schon die Delfine um mich rumschwimmen! Wir hatten vorher erklärt bekommen wie man die Aufmerksamkeit der Delfine auf sich lenken kann, nämlich soll man so gut wie es geht sich Delfinartig benehmen, z.B. Sich im Kreis drehen wenn einer bei einem ist oder verrückte Geräusche machen.
Also hörte man es gleich von allen Seiten schräg singen und die verrücktesten Geräusche machen, das war schon sehr lustig.
Immer wieder schwommen Delfine ganz nah unter mir hindurch, ich hätte sie berühren können (was man aber nicht soll)! Oder manchmal war einer sogar länger bei mir und schwamm um mich herum und ich versuchte mich auch mit ihm im Kreis zu drehen und mitzuhalten und die schrägsten Geräusche zu machen damit ich die Aufmerksamkeit des Delfins behalte und er so möglichst lang bei mir bleibt.
Das war einfach nur Wahnsinn!
Irgendwann zog die Gruppe dann weiter und wir hörten das Signal wieder aufs Boot zu kommen.
Wir fuhren weiter um eine nächste Gruppe zu finden, was wir dann auch taten.
Insgesamt durften wir drei mal ins Wasser, das letzte mal meinte die Crew wären es sogar um die 500 Delfine gewesen!

Ich war so glücklich, es war einfach eine Mega Erfahrung mit diesen süßen sozialen und verspielten Wesen zu schwimmen! Und das tolle ist ja, es sind alles wilde, freie Tiere mit denen wir in ihrer natürlichen Umgebung schwimmen durften! Es hätte ja auch sein können, dass wir gar keine entdecken!
Es war einfach der absolute Wahnsinn.
Danach konnte man sich umziehen und wir hatten noch zeit Fotos zu machen.

Die Tage davor hat es immer geheißen es würde regnen am Dienstag und ich dachte mir schon na toll, dann bekommt man gar keinen tollen Sonnenaufgang zu sehen und vielleicht fährt das Boot ja gar nicht raus... Aber alle Sorgen umsonst, das Wetter war perfekt! Erst gerade als wir eh vom letzen schwimmgang zurück kamen ca 8uhr) wurde es windig und bewölkt, also perfekt getimt! Um 9 waren wir wieder zurück.
Die Tour war zwar recht teuer (170$) aber hat sich wirklich gelohnt, ich bin so froh das gemacht zu haben, ich mein wann erlebt man das schon mit wilden Delfinen zu schwimmen?!
Das Geld war es also absolut Wert.

Sonst in kaikoura hab ich noch den penisular Walk gemacht, der um die Halbinsel dort geht und wovon man einen schönen Blick auf die Umgebung und das Gebirge im Hintergrund hat. Und ich war bei einer seal colony wo man freie robben einfach an der Küste sehen konnte - und zwar soo viele! So viele hab ich bis jetzt noch nie auf einmal gesehen, und vor allem soo viele Babys!! Das war wahnsinnig süß zu beobachten wie sie noch ein wenig tollpatschig versucht haben über die Felsen zu klettern oder miteinander gespielt haben oder bei ihren Mamas getrunken haben!

Außerdem hatte ich richtig Glück mit dem Wetter, es war meistes richtig Sommerlich heiß und sonnig!
Gestern bin ich dann noch bis Picton gefahren, wovon die Fähre geht.
Heute morgen bin ich also das letzte mal auf der wunderschönen Südinsel gewesen und jetzt bin ich auf der Fähre und komme schon bald auf der nordinsel an!

Ich werde die nächsten zwei Tage bis ganz in den Norden fahren und noch mal Rod besuchen, bei dem ich ja die ersten drei Wochen gewwooft habe. Da freu ich mich auch schon richtig drauf!

Und am 6. Februar fahre ich wieder nach Auckland um meinen Freund Martin dort abzuholen!! Er kommt mich nämlich die letzten drei Wochen besuchen und wir reisen noch mal bisschen auf der nordinsel, da freu ich mich auch schon mega drauf!

Und ja...danach geht's auch schon zurück nach Deutschland...! Schon viel zu bald, ehrlich gesagt, ich glaube dieser letzte Monat wird jetzt so vorbei rasen! Der Gedanke macht mich schon irgendwie traurig denn ich liebe es hier in Neuseeland und würde am liebsten noch länger hier bleiben!
Aber jetzt genieße ich einfach noch die letzten Wochen die ich hier habe - mal schaun wann ich wieder zeit finde einen nächsten Eintrag hoch zu Laden! :)

Leonie